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“DH Professional” in der Warteschleife

DGDH-Jahrestagung in Ludwigsburg

“DH Professional” in der Warteschleife

Prophylaxe-Neuigkeiten auf internationalem Niveau: Am ersten Tag der 22. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Dentalhygieniker/-innen e.V. (DGDH) in Ludwigsburg präsentierte das US-amerikanische Referententeam die aktuellsten Erkenntnisse aus den Bereichen Biofilm-Management sowie Parodontitis-Prophylaxe und -Therapie.

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Zum Auftakt des diesjährigen Treffens der Deutschen Dentalhygieniker/-innen, dessen Veranstalter mit 250 Teilnehmerinnen über ein Viertel aller aktiven DHs der Bundesrepublik begrüßen durften, teilte Prof. Dr. Johannes Einwag, Zahnmedizinisches Fortbildungszentrum Stuttgart (ZFZ), jedoch zunächst national relevante Neuigkeiten mit: “Die ersten Daten der Periimplantitis-Studie liegen uns vor – und sie sind sehr spannend”. Näher ins Detail wollte Einwag allerdings noch nicht gehen.
Dafür gab der Direktor des ZFZ Stuttgart ein Update zum Thema “DH Professional”. “Hier hat uns die Politik wieder einen Strich durch die Rechnung gemacht”, sagte Einwag. Ursprünglich sei geplant gewesen, die Einordnung nach DQR und EQR auf Länderebene vorzunehmen. Diese hätten sich nach  Monaten Bedenkzeit jedoch mit dieser Aufgabe überfordert gezeigt, und die Zuständigkeit an den Bund weitergegeben. “Die vergangenen eineinhalb Jahre waren für die Katz. Nun wird es vorraussichtlich lange dauern, bis sich etwas tut”, so Einwag. Ein positiver Aspekt in diesem Moment eines gewissen Stillstandes: Am Zahnheilkunde-Gesetz werde sich nichts ändern, egal wie der Berufstitel nun offiziell heiße.
Die Aufnahme der unterstützenden parodontalen Therapie in den Leistungskatalog (unabhängig von der PZR) sei auf Bundesebene ein ganz heißes Thema. “Hier gibt es viele offene Fragen und es ist richtig Bewegung drin”, erklärte Einwag. Für absurd hält Einwag die Forderung einiger Kammern, der ZMP-Ausbildung durch einen Zusatz von lediglich 50 Ausbildungsstunden den Titel “DH Light” zu verleihen, um den Absolventen dann zum Beispiel tieferes subgingivales Arbeiten zu ermöglichen. Mit dieser Meinung traf er bei den Anwesenden auf uneingeschränkte Zustimmung.

Ganzheitlicher Ansatz bei der Parodontitis-Therapie

Die Wichtigkeit der Verbindung zwischen Mund und dem restlichen Körper betonte Maria Perno Goldie, RDH, (San Francisco). Bakterien, die über die parodontalen Taschen in die Blutbahn geraten, seien mit verantwortlich für inflammatorische Situationen im Körper, die eine Vielzahl weiterer Erkrankungen begünstigten, wie zum Beispiel Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Arteriosklerose und Krebs. “Je schlechter die Mundhygiene ist und je mehr Risikofaktoren, wie zum Beispiel das Rauchen, Einfluss auf den Körper haben, desto höher wird das Risiko für diese Erkrankungen”, so Goldie. Man müsse alle veränderbaren und nicht veränderbaren Einflüsse identifizieren und anhand dieser die optimale, individuell zugeschnittene Therapie mit dem Patienten entwickeln.
Die US-Perspektive auf das Thema Zahnaufhellung präsentierte Dr. Marilyn Ward, D.D.S., (Houston) den Teilnehmerinnen. Sie blicke selbst auf eine zwanzigjährigen Erfahrungsschatz mit der Zahnaufhellung zurück. “Wasserstoffperoxid ist die wohl am besten untersuchten Chemikalie”, sagte Ward, und sei bei korrekter Anwendung unbedenklich. Zähne mit den VITA-Zahnfarben A und B seien am besten zu behandeln, bei den Farbmustern C und D werde es schon schwieriger. “Hier werden bis zu sechs Monate der Anwendung mit Schienen zu Hause notwendig, um sichtbare Ergebnisse zu erzielen”, so Ward. Sensitivitäten müssten vorbehandelt werden, beispielsweise mit entsprechenden Zahnpasten, die auch mit den Aufhellungs-Schienen auf die Zähne aufgetragen werden könnten. Ein wichtiger Hinweis für die Patientenkommunikation: “Der Ausganszustand und die Beschaffenheit der Zähne sind entscheidend für das spätere Ergebnis. Nicht jeder kann strahlend weiß werden”, erklärte Ward. Hier solle man den Patienten von Anfang an keine falschen Hoffnungen machen.
Gail Malone, RDH (Philadelphia) stellte die Vorteile von mechanischen und Ultraschallinstrumenten gegenüber und zeigte den Anwesenden ausführlich verschiedenste Techniken, wie Ultraschallspitzen bewegt werden müssen, um Ablagerungen effektiv und ohne Schädigung von Zähnen und Zahnfleisch entfernen zu können.


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